Das Rößler-Museum

Erlebe die Handwerkskunst und die Wohnkultur längst vergangener Zeiten hautnah. Wandle auf den Spuren früherer Schreinermeister und ihrer Familien, erfahre wie sie gelebt haben, was sie bewegt hat und wie sie gearbeitet haben, um mit bemaltem Mobiliar einzigartige Dokumente der Zeitgeschichte zu erschaffen. Lasse dich von der Vielfalt hohenlohisch-fränkischer Möbelmalkunst begeistern.

Das Rößler-Museum präsentiert seine Ausstellungsobjekte in mehr als 17 verschiedenen Räumen von zwei historischen Bauernhäusern. Die geschichtlich bedeutsamen Zeugnisse umfassen nicht nur bemalte Möbel aller Art sondern auch die originale Einrichtung einer Schreinerwerkstatt samt Werkzeug. Daneben sind die Räumlichkeiten und das Interieur einer Wohn- und Schlafstube, einer Gesindekammer und einer Küche zu bewundern.

Erhalten Sie Einblicke in kunst- und handwerksgeschichtliche Zusammenhänge und lernen Sie die unterschiedlichsten Malmotive kennen.

Bedeutsame Schreinerfamilien in Untermünkheim

Den Ursprung unseres Museums haben wir der berühmt gewordenen Schreinerfamilie Rößler und ihren farbig bemalten Landmöbeln zu verdanken. Diese stellen das Herz unserer Ausstellungstätigkeit dar. Daneben zeigen wir Entwicklungslinien auf, die weitere Untermünkheimer Werkstätten, wie die der Familien Glessing, Drechsel, Franz und Weller einbeziehen, die ebenfalls bedeutsame Möbelstücke produzierten und somit ebenfalls Einfluss auf den so genannten „Untermünkheimer Stil“ genommen haben.

Typisch Rößler? Oder vielleicht doch nicht?

Neben der Familie Rößler gab es im 18. und 19. Jahrhundert außerhalb Untermünkheims im gesamten Bereich Hohenlohe-Frankens zahlreiche Schreiner, die sich der Möbelmalerei verschrieben hatten. Im Laufe der Zeit entwickelten alle ihren ganz eigenen Stil, weshalb man anhand der Malerei schnell erkennen kann, welche Malweise und welche Motivwahl einzelnen Werkstätten zuzuweisen ist.

Zu Johann Michael Rößlers charakteristischen Motiven gehören beispielsweise Füllhörner, Blumen- und Früchtekörbe sowie Bauer und Bäuerin, die in Festtagstracht oder Alltagskleidung auf einem Podest stehen.
Charakteristische Kreisornamente wiederum weisen auf die Schreinerfamilie Schönhut aus Oberhof bei Gaisbach im Hohenlohekreis hin, während schlanke, hohe Vasen mit prächtigen Blumensträußen auf Schreinereien im Umfeld von Crailsheim hindeuten.

Um auch diese Schreinerfamilien zu würdigen, sind in der neu gestalteten Museumserweiterung ‚Haus der Hohenloher Landschreiner‘ diese Möbelstücke ausgestellt.
Ferner werden in einem separaten Raum im Untergeschoss Exponate zweier ehemaligen ortsansässigen Küfereien gezeigt.

 

Kannst du am Ende unserer Führung erkennen, aus welcher Gegend oder gar aus welcher Werkstatt ein bestimmtes Möbelstück stammt? Wir sind gespannt!

Was gibt es noch zu entdecken?

Nach dem Besuch des Rößler-Museums lohnt sich die Besichtigung der direkt danebenliegenden Kilianskirche. Das 1788 neu erbaute Kirchenschiff erhielt damals eine Markgräfler Altarwand, die eine besondere Bemalung aufweist. Die gemalten Rocaillen stammen nicht, wie zunächst angenommen, von J. M. Rößler, sondern gehen auf die Gebrüder Glessing unter Mitarbeit von Johann Heinrich Rößler zurück.