Familientag im Rößler-Museum
von Karl-Heinz Wüstner
Strahlende Kinderaugen, Freude und Frohsinn überall!
So haben sich die Verantwortlichen den Familientag im Rößler-Museum beim Tag der offenen Tür vorgestellt. Und genauso ist es eingetreten. Die Erwartungen wurden über die Maßen erfüllt.
Es ist immer schwierig, eingefahrene Gleise zu verlassen und etwas Neues zu probieren. Wird es gelingen? Man hat ja keine Erfahrungswerte! Bei aller gesunden Skepsis überwog aber der Mut bei den Machern. Ihnen war klar, dass sich die Gesellschaft ändert und dass deshalb Wagnisse eingegangen und neue Wege beschritten werden müssen, um gesellschaftlichem Wandel gerecht zu werden und für die Zukunft gerüstet zu sein.
Was nützt es, wenn das Rößler-Museum in Untermünkheim mit seinem umtriebigen Team aus den Kreisen der Fachwelt höchste Weihen erfährt, als Spezialmuseum hoch gelobt wird, aber viele Einwohner und Bürger der eigenen Gemeinde das Museum noch nie besucht haben? Ganz viele wissen gar nicht um die bedeutsamen Aufgaben, denen die Anstrengungen der vollkommen ehrenamtlich arbeitenden Museumsmannschaft und -frauschaft gelten. Dem wollte man Abhilfe schaffen, denn dem Museumsteam geht es in vielfältiger Weise darum, das kulturelle Erbe des Ortes und der Region zu bewahren und dessen Geschichte zu vermitteln.
Um die ins Auge gefassten Ziele zu erreichen, wurde nun zum ersten Mal für den letzten Sonntag in den Sommerferien ein Familientag geplant und durchgeführt. Er sollte insbesondere auch die jüngeren Generationen ansprechen. Vor allem Kinder sollten ihren Spaß dabei haben, während Eltern und Großeltern begleitend und unterstützend dabei sein konnten. Für alle gab es zwischendurch die Möglichkeit, sich an Hohenloher Blooz aus dem Holzbackofen oder an Wurst mit Sauerkraut zu laben und ein kühles Getränk zu sich zu nehmen. Zur Nachmittagszeit wurden Kaffee und selbstgebackener Kuchen aufgetischt.
Die Resonanz war überwältigend. Im und ums Museum war reges Treiben angesagt. Kinder zogen ihre Mütter und Väter an den Händen zu einzelnen Stationen, an denen sie teilnehmen wollten. Man hörte frohes Kinderlachen und traf allenthalben auf strahlende Gesichter. Im Bürgersaal herrschte höchste Konzentration beim Lösen von Denkaufgaben während aus dem oberen Stockwerk nach einer gelungenen Aktion lautstarker Jubel zu vernehmen war. Ältere vertieften sich in Beschriftungstafeln und lasen die Texte.
Doch was faszinierte Jung und Alt auf derartige Weise?
Auf die Gebäude, den Hof und die angrenzende Wiese waren 11 Stationen verteilt. Diese umfassten ganz unterschiedliche Angebote. So bestand für die Erwachsenen eine Aufgabe darin, zwölf verschiedene Hämmer jeweils dem richtigen Handwerksberuf zuzuordnen. Eltern mit ihren Kindern erhielten den gemeinsamen Auftrag, im Museum die ihnen auf Fotokärtchen ausgehändigten Motive auf den ausgestellten Möbeln aufzuspüren. Des Weiteren konnten sie sich Puzzles zuwenden oder sich mit ihren Freunden beim Merken von Memorykärtchen messen, natürlich alle mit Bildern von Ausstellungsstücken versehen.
Zudem war eine Malstube eingerichtet, in der die Motive von uralten bemalten Möbeln auf dem Zeichenblatt festgehalten werden konnten.
Letztlich standen den erwartungsvollen Gästen bei bestem Wetter draußen im Freien etliche Geschicklichkeitsspiele zur Verfügung, die ganz unterschiedliches Können erforderten und viel Vergnügen bereiteten. Die Begeisterung war groß, die Stimmung grandios.
Video vom Familientag 2023
Für die Planer des Aktionstages kam am Abend das höchste Lob aus Kindermund mit Sätzen wie: „Macht ihr das nächstes Jahr wieder?“ Und dann: „Oh bitte ja, nächstes Mal mach‘ ich wieder mit.“
Ihr Museumsteam vom Rößler-Museum