40 Jahre Rößler-Museum und Eröffnung Sonderausstellung „Untermünkheim und seine malenden Schreiner und ihre Möbel“

40 Jahre Rößler-Museum und Eröffnung Sonderausstellung „Untermünkheim und seine malenden Schreiner und ihre Möbel“

21. Mai 2023

Feierliche Eröffnung der Sonderausstellung „Untermünkheim, seine malenden Schreiner und ihre Möbel“ anl. des Jubiläums „40 Jahre Rößler-Museum“.

Vorstellung der neuen Publikation: Möbel, Malerei, Meister und Motive– die Untermünkheimer Schreinerfamilie Rößler und ihre Zeitgenossen.

Heute, nach 40 Jahren, ist aus dem damaligen kleinen „Rößler-Haus“ ein ansehnliches und bedeutsames Museum geworden. Es ist ein Museum für bemalte Möbel der Region Hohenlohe, wofür es in Fachkreisen allseits Bewunderung und hohe Anerkennung erfährt. Dies vor allem deshalb, weil nicht nur bunt bemalte Möbel ausgestellt werden, sondern weil diese zusammen mit ihrer Entstehungszeit in einen geschichtlichen Rahmen eingebunden sind, der ebenso präsentiert wird. Überhaupt glänzt das Rößler-Museum mit seinen Forschungen und kann, wie wohl kein zweites Möbelmuseum in der gesamten Republik, auch gleich noch die Schreiner angeben, die die Möbel angefertigt und bemalt haben. Damit geht eine ungemeine Würdigung der Handwerkerschaft früherer Zeiten einher.

Zum Zweiten eröffnet das Rößler-Museum anlässlich seines 40-jährigen Bestehens in der Museumsscheune eine Sonderausstellung. Sie trägt den Titel: „Möbel, Malerei, Meister und Motive – Die Schreinerfamilie Rößler und ihre malenden Zeitgenossen in Untermünkheim und Hohenlohe“.

In Untermünkheim gab es zeitgleich mit dem berühmt und deutschlandweit bekannt gewordenen Schreinermeister Johann Michael Rößler noch drei weitere Werkstätten mit malendem Personal. Einer dieser Schreiner war mindestens genauso begabt wie Rößler und konnte ebenso gut malen. Sein Name war Johann Christian Franz, der überraschenderweise in Armut verstarb. Von ihm ist ein meisterlich gestaltetes Himmelbett in den Besitz des Rößler-Museums gelangt, das nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann. Nur zwei solche Betten dieses Meisters sind bekannt. Das andere ist im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg ausgestellt.

Zum Dritten erfolgt an diesem Tag eine Buchpräsentation. Die Informationen, die über die Möbel in der Ausstellung gefunden wurden, waren so vielfältig, dass sich die Verantwortlichen in der Pflicht sahen, die neuen Erkenntnisse in einem Buch zusammenzufassen. Darin erfahren die Interessierten nicht nur viel über die Schreinermeister selbst, sondern gleichermaßen auch Einzelheiten über ihre Malmotive. Beeindruckend ist dabei der Symbolgehalt all der Blumen, die die Schreiner auf ihren Möbeln abgebildet haben. Außerdem steht ein Schrank im Fokus, auf dem ein Reitersoldat abgebildet ist. Der stammte aus Gailenkirchen und brachte es beim Militär zu Ruhm und Ehre. Doch eines Tages wurde er degradiert und seine Auszeichnungen wurden ihm aberkannt. Warum das geschah ist zusammen mit seiner Lebensgeschichte ausführlich im Buch dargestellt.